Grönland – Atanikerluk und Evighed Fjord

Auch wenn mir persönlich der Abschied von Ilulissat schwer fiel (ich hätte die ganze Tour gerne noch ein zweites Mal gemacht), ging es doch noch ein Stück weiter die Diskobucht hoch.

In der Mitte der Meerenge zwischen der Diskoinsel und Nuussuaq – „Vaigat“ genannt – gibt es die geschützte „Atanikerdluk-Bucht“, unserem nächsten Ziel. Natürlich mit Zodiacs ging es zunächst Gruppe für Gruppe umher, vorbei an Eisbergen und entlang des Küstenstreifens. Einerseits um etwas über die natürliche Beschaffenheit des Ortes zu erfahren, vor allem aber auch, um die Aussicht von Mitte der Meerenge zu erleben. Kurze Zeit später landeten wir an Land an. Das Angebot des Tages, im arktischen Wasser zu baden, nahmen einige Unerschrockene tatsächlich an. Ich nicht. Schließlich hatte ich keine Badekappe dabei…

Tatsächlich entschlossen sich Pauli sein Frau und ich lieber Angebot zwei wahrzunehmen und auf die andere Seite der Bucht zu wandern. Wir wollten (wie die meisten) die Sicht der Dinge dort und das Walskelett anschauen, dass da wohl schon ewig liegt. Und so verweilten wir eine Weile dort, bevor es irgendwann wieder retour und zurück an Bord ging.

Wir hatten den geographisch höchsten Punkt unserer Reise erreicht. Ab jetzt – das war uns klar – ging es wieder runter. Vorbei an – rrrichtig: Eisbergen!

Nächster Stopp am nächsten Tag: das „Evighed Fjord“. Ein sich stark windender ca. 100 Kilometer langer Fjord, umgeben von beeindruckenden Bergen mit bis zu 2.000 Metern Höhe. Erzählungen zu Grunde verdankt er seinen Namen wohl dem Eindruck, dass er immer noch weiter geht, auch wenn man glaubt das Ende erreicht zu heben. Am Ende (?) ein Gletscher. Umgeben von einer Landschaft, die von steil aufragenden Felsen gekennzeichnet ist.

Pauli sein Frau ihr Mann war schon wieder oben auf, auf dem Pott und genoß die Ein- und Durchfahrt bewaffnet mit Fotoapparat und offenen Augen. Unglaublich, dass der Rundumblick an keiner Stelle irgendwie langweilig wurde…

Joh, same procedere as always: rein in die Stiefeletten, wasserfeste Buxe an, hurtigrutenrote Jacke mit gelben Häubchen um und ab in das Zodiac. Also, sobald man aufgerufen wurde. Denn es ging Vögel gucken. Und steile Klippen. Und watt Gletscher – logisch! Und beeindruckend, einmal mehr.

Wie schon mal beschrieben, ist das mit den Fahrten im Zodiac immer ganz launig und unmittelbarer. Mitunter ist man so nah am Wasser gebaut, dass man ewiges Eis aus selbigen fischen kann. Und dann verspeist. Habe ich gemacht! Ganz nach dem Motto: ewiges Eis = ewiges Leben. Also, ein Versuch war es jedenfalls wert. Was hatte ich schon zu verlieren, ausser letzteres?

Nach einem ereignisreichen Tag ging es wieder raus aus dem Fjord. Wobei es dem Käpt´n offensichtlich noch nicht reichte und er mit dem dicken Pott in einen kleineren Seitenarm des Fjords einbog. An dessen nahen Ende war? Rrrrrrrichtig! Ein Gletscher!

Den betrachtet das zahlende Volk von Backbord aus, denn der Fahrzeugführer brachte es tatsächlich fertig, die MS Fridtjof Nansen in der engen Sackgasse auf der Stelle zu drehen. Ganz ehrlich: ich könnt datt nicht…

Jedenfalls offenbarte einem einmal mehr ein fantastischer Blick auf das temporäre Naturdenkmal. Was wieder einmal dazu führte, dass ich mich kaum satt sehen konnte. Für jemandem wie mich, der von sich behauptet einen Affinität für Kunst zu haben, sind die Gletscher mit ihren Formen und Farben von einzigartiger Schönheit. Mit einer Kamera lässt sich nur immer ein Ausschnitt einfangen. Die ganze Pracht und Schönheit lässt sich nur unmittelbar davor verweilend erleben. Irre!

Irgendwann ging es dann aber doch raus aus dem ganzen Fjord und hinaus in die Welt. Die Hauptstadt Grönlands, Nuuk, erwartete uns am nächsten Tag. Wahrscheinlich. Ein letzter Blick voraus, bevor die Lichter für den Tag draussen (fast) ausgingen.

Ach ja, auf der MS Fridtjof Nansen gibt es übrigens auch eine Webcam (klickstu). Manche Schnappschüsse bleiben da auch mal für eine ganze Weile für die Weltöffentlichkeit sichtbar (siehe dort im Menü oben rechts). Vom Tag im Evighed Fjord, insbesondere eben jenem letzten Gletscher vor Ausfahrt, gibt es auch einen solchen Schnappschuss.

Finde den Pauli.

Fortsetzung folgt.

Was vorher geschah: Grönland – Prolog, Grönland – Qaqortoq, Grönland – Kvanefjord, Maniistoq und Sisimiut, Grönland – Ilulissat

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