Grönland – Nuuk und weg

Knapp 18.000 Menschen leben in Nuuk, der Hauptstadt Grönlands. Das sind rund ein Drittel der Menschen in ganz Grönland. Was insoweit interessant (und für mich Unwissendem geradezu erstaunlich) ist, da Grönland die größte Insel der Welt ist. So klein ist die Welt.

Wieder einmal durfte ich die Zu-, Hin- und Einfahrt am Zielort an Deck der MS Fridtjof Nansen verfolgen. Es war ein wunderschöner Morgen mit blauem Himmel. Von Bord aus hatte man einen fantastischen Blick auf den ganzen Ort.

Es schloss sich – wie sollte es anders sein – ein Rundgang an. Zunächst mit einer Führung durch das Zentrum, dann mit Eintritt in das National Museum und am Ende einer Aufführung im „Katuaq“ Kulturzentrum des Landes.

Das „Nunatta Katersugaavisia“ Nationalmuseum beinhaltet das Landesarchiv und archäologischen Funden wie Werkzeugen, Handwerk und anderen Artefakten. Es ist ein kleines Museum. Aber ein Besuch dort lohnt wirklich, weil es über die Geschichte Grönlands viel erzählt und ausstellt. Übrigens sind dort auch ca. 500 Jahre alten „Mumien von Qilakitsoq“ ausgestellt, die zu den berühmtesten Schätzen Grönlands zählen.

Während unseres Besuches dort sang Schauspielerin und Musikerin Sørine Petersen ein Lied. Mit ihrer nachträglich eingeholten Erlaubnis darf ich ihre Darbietung hier veröffentlichen. Es zeigt, wie fast andächtig die Besucher der Ausstellung Sørine Petersens Gesang zuhörten. Und es lässt ein wenig an der Stimmung teilhaben, die dem Museum umgab.

Sängerin: Sørine Petersen (Nunatta Katersugaavisia -Nuuk)

Katuaq“, dem Kulturzentrum der Stadt, war unser nächster Besuch. Hier durften wir einige musikalische und theatalische Auftritte grönländischer Künstler erleben und gleichsam mehr zur Kultur des Landes. Es schloss sich eine kleine Verkostung mit Fingerfood regionaler Spezialitäten und grönländischem Bier (!) an. *yummy*

Leider habe ich nicht den Namen des Künstlers nicht notiert. Wenn bekannt, bitte melden!

Nach all den Eindrücken von Geschichte und Kultur blieb noch genügend Zeit, Nuuk selber zu entdecken. Verloren gehen konnte man hier nicht. Zu „überschaubar“ ist die Stadt. Die tagesaktuellen äußeren Umstände erlaubten es auch hier, einfach mal zu verweilen und alles auf sich wirken zu lassen.

Ach ja, die größte und einzige Shopping Mall Grönlands mussten wir natürlich auch aufsuchen, da mir noch eine obligatorische Kappe fehlte, die ich von fernen Orten immer mitnehme. Überlieferungen zufolge befindet sich im „Nuuk Center“ mit seinen verschiedenen kleinen Läden von Lebensmittel, Bekleidung, Drogerie und mehr, die einzige Rolltreppe Grönlands! Sind wir auch gefahren.

Der wieder einmal sehr kurzweilige Tag in Nuuk stand unter der Überschrift: Viel gesehen. Viel gelernt. Es verfestigte sich immer mehr, ein tolles Land mit bemerkenswerter Geschichte, sehr freundlichen und uns zugewandten Menschen besucht zu haben. Das alles beeindruckte uns sehr!

Der Tag in Nuuk ging wie erwähnt schnell vorüber. Auf der weiteren Rückreise machte die MS Fridtjof Nansen Halt bei der verlassenen Siedlung „Ivittuut“. Hier wurde jahrzehntelang Kryolith abgebaut, welches unter anderem zur Herstellung von Aluminium diente.

Ivituut ist seit 2012 verlassen. Joh, so sah datt dann aus…

Bei der abendlichen Nach- und Vorbesprechung des Expeditionsteams wurde über die Aussicht informiert, dass es vielleicht zurück Richtung Reykjavik durch den „Prins Christians Sund“ gehen könnte. Entscheidend dafür sei das Wetter.

Und da sich auf der anderen Seite Grönlands ganz schön was zusammenbraute und nicht klar war, ob die Entwicklung dahingehend verlief, dass zuviel Packeis die Ausfahrt der Wasserstraße versperrt, oblag es dem Kapitän, am morgen kurzfristig zu entscheiden, ob er die Durchfahrt wagt.

So sah dann die Wetterkarte aus…

Kurzum: der Käpt´n war des morgens voller Optimismus, dass das klappt. Und so hatten wir eine sensationelle Fahrt durch eben jenen Prins Christian Sund bei – wieder einmal – strahlend sonnigem Wetter! Selbstredend lag ich von Anfang bis Ende mit der Kamera auf der Lauer und genoß die langsame Fahrt. Was für eine großartige Kulisse!

Am Ende von Chrstian sein Sund wurde es zugiger. Die eben noch sonnig milde Luft nahm wie die MS Fridtjof Nansen arsch Fahrt auf. Ein letzter Blick zurück auf Grönlands Festland und auf die letzten Eisberge vor Reykjavík, und eine zuvor auf der großen Fahrt noch nicht erlebte Dynamik im Vorschub sollte uns gut anderthab Tage erhalten bleiben.

Während ich die Bewegung großartig fand, diese wellige Kraft und Naturgewalt, zog sich gefühlt die Hälfte der Mitreisenden auf ihre Kabinen zurück und ward auch beim Essen kaum gesehen. Das Vergnügen teilte halt nicht jeder.

Auch bewunderndswert: die Standhaftigkeit des Filmemachers…

Die Zurückhaltung der Mitreisenden war im Übrigen sehr schade, gab es doch am Abend ein sensationelles Buffet mit bergeweise toten Meereslebewesen. Haben wir in der Form in Bardenberg noch nicht erlebt! Hammer! Ausgerechnet davon habe ich keine Fotos…

Joh, so war das mit Grönland im Sommer 2023.

Wobei, es gäbe noch viel mehr zu erzählen. Und bei mehr als 7.000 Fotos auch noch mehr zu zeigen.

Daher ein letztes Mal: „Fortsetzung folgt“, mit Grönland – Epilog (hier klicken).

Was vorher geschah: Grönland – Prolog, Grönland – Qaqortoq, Grönland – Kvanefjord, Maniistog und Sisimiut, Grönland – Ilulissat, Grönland – Atanikerluk und Evighed Fjord

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