In den wöchentlichen Ausgaben findet man historische Zeitungen, original und vollständig nachgedruckt, wie z.B. „Der Angriff“, „Der Kämpfer“, „Deutsche Allgemeine Zeitung“ oder „Völkischer Beobachter“.
Themen der ersten Ausgabe waren „Hitler übernimmt die Macht (30.01.1933)“, „Der Reichstag brennt (27.02.1933)“ und “ Das Ermächtigungsgesetz als Beginn der NS-Diktatur (23.03.1933)“.
Historiker und Experten erklären und kommentieren einzelne Artikel und das Zeitgeschehen.
Nun ist ein Streit entbrannt, der vor Gericht ausgetragen wird und dazu führt, dass eine Veröffentlichung derzeit gestoppt ist. Der Freistaat Bayern hält bis heute die Nutzungsrechte des Eher-Verlags, in dem in den zwanziger Jahren und während der NS-Zeit Nazizeitungen wie der Völkische Beobachter, Der Angriff und Das Schwarze Korps, sowie Adolf Hitlers „Mein Kampf“ erschienen. Einige Exemplare wurden ohne Genehmigung des Freistaates nachgedruckt. Das geht natürlich nicht. Doch das Argument wirkt vorgeschoben. Vielmehr sieht man in Bayern den Umstand gegeben, das Verfassungsfeindlicher Symbole verbreitet und entsprechender Propaganda Vorschub geleistet würde (siehe auch Spiegel-online – hier klicken).
Ich sehe das ganz und gar nicht so. Ich finde die Lektüre höchst spannend. Man sollte sie meines Erachtens sogar in den Geschichtsunterricht an Schulen verwenden. Die Chefredakteurin bringt es auf den Punkt:
„… Für viele Menschen ist die Zeit des Nationalsozialismus eine Zeit, die als entrückt und nicht real wahrgenommen wird. Die Vorstellung, all diese Geschehnisse hätten nur etwas mit einer Hand voll Menschen namentlich Hitler, Himmler, Göring und Goebels zu tun gehabt, und die Bevölkerung hätte sich lediglich arrangiert, ist weit verbreitet. Die Zeitungen aus diesen Jahren bilden dagegen deutlich ab, dass der Nationalsozialismus inmitten der Gesellschaft stattgefunden hat. …“
Und liest man die alten Zeitungen, kann man genau das schwarz auf weiß sehen!
Warten wir also ab, was die Gerichte entscheiden.
Weitere Infos auf der Internetseite Zeitungszeugen (bitte hier klicken).