Bankenwechsel

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Vom Moderator einer Politsendung gefragt, bei welcher Hausbank er denn sein privates Konto hätte, nuschelte der österreichische Schauspieler sichtlich unwillig ein „…GSL…“ vor sich hin. Er wollte wohl seine Prominenz nicht nutzen und am Ende Werbung machen. Schließlich ging es in der Sendung mit Blick auf die weltweite Wirtschaftskrise um das allgemeine Gebaren der Banken, denen eine Mitschuld an der Entwicklung  zugesprochen wird. Wie ja jeder mitgekommen haben sollte…

Alternativ zu den gängigen Banken, denen man sein Geld mit kindlicher Naivität oder aus der Not heraus anvertraut, gäbe es auch sogenannte „Sozialbanken“,  hieß es in der Sendung.

„Watt is denn n´ Sozialbank?“ fragte ich mich und erfuhr, dass selbige die ihnen anvertrauten Ersparnisse der Kunden z.B. nicht in schwindeligen Inmobilienprojekte o.ä. investieren, sondern beispielsweise in regenerative Energien, die ökologische Landwirtschaft, die Biobranche, freie Schulen und Kindergärten, Behinderteneinrichtungen oder die Kultur.

„Holla“, dachte ich da so vor mich hin und suchte im Internet nach „Sozialbanken“ – und dieser „GSL“. Und wurde schnell fündig. Gleich auf der Startseite der Gemeinschaftsbank für Leihen und Schenken“ sehe ich ein Etikett von „N-TV Börse“ mit dem Kommentar „Bank des Jahres 2010 – 1. Platz“ und lese:

Die GLS Bank ist die erste sozial-ökologische Universalbank der Welt. Sie bietet Ihnen einen dreifachen Gewinn: menschlich, zukunftsweisend, ökonomisch.

Menschlich, weil der Mensch und seine vielfältigen Bedürfnisse stets im Mittelpunkt unseres Handelns stehen. Zukunftsweisend, weil wir zielgerichtet investieren, um unseren zukünftigen Generationen nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen und um die natürlichen Lebensgrundlagen für sie zu erhalten. Indem wir das Geld unserer Kundinnen und Kunden als gesellschaftliches Gestaltungsmittel einsetzen, erwirtschaften wir auch einen ökonomischen Gewinn.

Es hat nicht lange gedauert bis dass der Entschluss bei Pauli seine Frau und mir reifte, nach über 40 treuen Jahren meine bisherige Hausbank zu wechseln. Denn neben der vermeintlich „politisch korrekten“ Ausrichtung die den Eheleuten zupass kommt, gibt es auch noch einen ganz praktischen Vorteil für den Wechsel. Direkt in Pauli sein Dorf gibt es eine kleine Filiale der Raiffeisenbank. Und die kooperieren mit Pauli seiner neuen Hausbank.

Aber wie schon der zögerliche Schauspieler im Fernsehen, mache auch ich keine Werbung und verrate, welcher deutschen Bank ich den Rücken gekehrt und welcher  Sozialbank ich letztlich in die Arme gelaufen bin.

Wäre ja noch schöner…

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