Fassen wir zusammen und blicken nach vorn. Zuerst leugnet und vertuscht der Wulff im Schafspelz sein privates Finanzgebahren. Offensichtlich zurecht, da der Umstand eine unzulässige Verquickung zwischen Politik und Wirtschaft darstellt und die weitere Politkarriere entdynamisiert hätte.
Der ganze Umgang damit – so leuchtete dem Bundespräsidenten nach öffentlicher Schelte am Ende ein – war nicht geradlinig. Gut, Mund abputzen und weiter geht´s, fröhliche Weihnachten.
Zeitgleich und wohl nicht zum ersten Mal so sickert dann aber durch, leidet der erste Repräsentant des Staates an eigenwilligen Vorstellungen darüber, wie Artikel 5 Grundgesetz zu interpretieren sei. Zugegeben, die Bild Zeitung ist nicht gerade eine Zierde in der deutschen Presselandschaft und ich will weiß Gott ganz weit davon entfernt sein, mich vor dieses Käseblatt zu stellen. Aber mein Anspruch an einen Bundespräsidenten ist dann doch, das er das Grundgesetz ernst nimmt. Also den Artikeln nicht nur brav theoretisch zustimmt, sondern aktiv danach handelt und sie bewahrt!
Nach der Nummer kann ich da jetzt wirkliche keine Perspektive mehr erkennen, die eine Fortsetzung der Wulffsberufspolitikerkarriere im Amt des Bundespräsidenten rechtfertigt. Und ich glaube, er insgeheim auch nicht. Aber, man trennt sich halt so schwer. Ist ja auch ein schönes Amt, so´n Grußonkel den alle lieb haben und der von Staats wegen hofiert wird.
Nun, Wulff wird bald Geschichte sein und der Bundestagspräsident wird innerhalb von 30 Tagen die Bundesversammlung für die Wahl eines/r neuen BundespräsidentIn zusammentreten lassen (zugegeben, doof formuliert). Jedenfalls könnte das noch vor Karneval klappen und Gauck könnte es doch noch werden. Oder Käßmann? Beide scheinen zumindest das zu haben, was Wulff vermutlich fehlt: Respekt in/ vor Amt und Würden. Und dem Bürger.