Die postweihnachtlichen Fitness- und Gewichtsfakten halten sich auch Anfang März noch hartnäckig um mein schweres Knochenskelett. Nun führte mir jüngst Pauli sein Schwester eine kleine Uhr vor, die neben Uhrzeit und Datum auch ihre täglichen Schritte und den mutmaßlichen Kalorienverbrauch, angeblich sogar die Schlafqualität permanent aufzeichnet und dokumentiert. Auf dem Tablet wird dann sichtbar, ob man brav sein zuvor eingestelltes Tagesziel erreicht hat, oder Bewegungsarmut zu weiterer Verfettung führt.
Dolle Sache das, dachte ich mir und legte mir flugs auch so ein Armband zu, welches bei einem hiesigen Elektrofachmarkt günstig im Angebot war. Die notwendige Registrierung und Eingabe von Eckdaten wie Alter, Größe, Gewicht waren schnell eingegeben, sodass das Programm die durchschnittlich zu leistende tägliche Schrittanzahl nebst Kalorienverbrauch darstellte.
Joh, und dann kam der Alltag. Angespornt, die dargestellte tägliche Mindestleistung zu schaffen, bin ich zwar nicht mehr gelaufen, habe aber öfter auf die Uhr geschaut. Da taucht dann immer ein roter Balken auf, wenn man zu viel Ruhephasen hat. Dieser verschwindet aber auch, wenn man sich entsprechend mehr bewegt. Also zu Fuß geht.
Man bekommt aber auch Auszeichnungen, wenn man sein Tagesziel um ein vielfaches übertrifft. Kommt bei mir regelmäßig vor, weil ich zwar weniger im beruflichen Alltag, sondern mehr danach oder am Wochenende durch das schöne Wurmtal marschiere. Dann knallen die grünen Balken nach oben. Was zu einem wohligen Gefühl führt und einen ausgedehnten Fernsehabend rechtfertigt.
Ach ja, Pauli sein Schwester meinte, dass man schon auch gleichzeitig seine Ernährung umstellen sollte. Also zehntausend Schritte tun sei das eine, bewusstes Essen und trinken das andere. Nur im Gleichschritt würden die Pfunde purzeln und man würde fit(ter) werden.
Nun ja, ich esse jetzt nicht anders, aber gucke viel bewusster auf den Teller. Und gleichzeitig vermeide ich eine Überbewertung der roten Balken Nötigung des Fitnesstrackers. Ich schaue dann einfach nur, wie spät es ist. Und kaum zu glauben, aber ich fühle mich jetzt schon viel fitter!