Heute ist „internationaler Kindertag“. Laut Wikipedia (hier klicken) „ein in über 145 Staaten der Welt begangener Tag, um auf die besonderen Bedürfnisse der Kinder und speziell auf die Kinderrechte aufmerksam zu machen. Ziel des Tages ist, Themen wie Kinderschutz und Kinderrechte in das öffentliche Bewusstsein zu rücken.“
Ich denke, das ist ein guter Zeitpunkt unser „loading“ Projekt (hier klicken) der Weltöffentlichkeit vorzustellen. Wobei der offizielle Stapellauf zwar erst in der nächsten Woche vollzogen wird und erst dann vollständig das Licht der Welt erblickt. Aber vom Plan erzähle ich schon heute mal. Ein wenig.
Ausgangspunkt vor wenigen Wochen war der unsägliche Krieg um die Ecke, in der Ukraine, der auch ein brüllend grelles Licht auf Kinder und Jugendliche richtet. Sie sind Gefahren und monströser Gewalt besonders schutzlos ausgeliefert und erleiden Traumata für ihr ganzes Leben.
Aus einer persönlich komfortablen Position heraus beobachte ich diesen Gewaltexzess und frage mich: was kann ich (schon) tun?! Eines ist sicher: „irgendwas mit Fähnchen“ ist zu wenig!
In Deutschland spannt sich in Zeiten von kolossalen Krisen schnell ein breites Hilfsnetzwerk. Sowohl privat und ehrenamtlich, wie auch staatlich. Es werden rasch Unterstützungsmaßnahmen initiiert, finanziert und umgesetzt.
Blicken wir über den nationalen Tellerrand hinaus, bleiben die Lebensumstände vor allem für die Jüngsten an vielen Orten enorm herausfordernd. Nicht nur in Kriegszeiten wie in der Ukraine heute, sondern auch in Friedenszeiten an anderen Orten dieser Welt.
Zugegeben, man kann nicht die ganze Welt retten. Aber es ist eine gesellschaftliche und humanitäre Pflicht, die Jüngsten nicht nur zu schützen und ihnen sichere Lebensbedingungen zu garantieren, sondern sie auch in ihrer Entwicklung zu fördern und positive Bedingungen für ihr Aufwachsen zu gestalten.
Ein Freundeskreis macht sich daher nun auf den Weg, überwindet seine Sprach- und Fassungslosigkeit und will aktiv, ehrenamtlich und gemeinnützig einen Beitrag leisten, um insbesondere Kinder und Jugendliche in prekären Lebensverhältnissen (wieder) zum Lächeln zu bringen.
Abseits humanitärer Hilfen, die bereits von vielen privatrechtlichen und staatlichen Organisationen geleistet werden, verfolgt der Freundeskreis einen anderen Schwerpunkt seiner Hilfen. Unsere Erfahrungen aus der Kinder- und Jugendarbeit sowie internationalen Entwicklungshilfe zeigen, dass besonders Projekte aus dem Bildungs- und Kultursektor die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen nachhaltig positiv beeinflussen können.
Ein eindrucksvolles Beispiel liefert das Konzept „Kindermitmachcircus“, bei dem Kinder in Workshops selbst zu Akrobaten, Fakiren, Feuerspuckern, Clowns oder Zauberern, zu „Stars in der Manege“ werden. Ihr Können führen sie am Ende mitten in der Manege ihren Familien vor und erhalten viel Applaus. Eine positive und wohltuende Bestätigung – für manche zu ersten Mal – die sie wachsen lässt. Die Kinder gehen am Ende der Circuswoche gestärkter vom Platz, als sie ihn am Wochenanfang betreten haben; erlebbar beispielsweise beim Kindermitmachcircus „Soluna“ (hier klicken) aus Düren.
Schon der Aachener Friedenspreisträger von 2007, Josef „Jupp“ Steinbusch († 2015), hat das Mittel des Kindermitmachcircus in den 1990 Jahren aus Aachen u. a. in die damalige Kriegsregion des früheren Jugoslawiens getragen, mit seinem kleinen „Kindercircus Pinocchio“ unter der Überschrift: „Tränen die Du lachst, brauchst Du nicht zu weinen!“. Mit großem Erfolg, welche die Aachener Auszeichnung zu Recht goutierte (Bericht hier klicken).
Dies ist die Grundidee, die nun auch der Freundeskreis verfolgt. Man stelle sich vor, die Ukraine ist befriedet und der Wiederaufbau beginnt. Jetzt müsste man dorthin fahren, zu einer Schule oder einem Kinderheim oder ein Dorf, und ein Zirkuszelt aufbauen, Requisiten herausholen und mit den Kindern zusammen Circus machen.
Oder in Kenia! Auch hier könnte der Zirkus „landen“. Mit dem Ziel, nicht nur ein Zirkusprojekt für eine Woche an einer Schule durchzuführen, sondern vor Ort auch Multiplikatoren zu gewinnen, die unterstützen und gleichzeitig die Idee des Mitmachcircus weitertragen. Und weiterentwickeln, mit eigenen Ideen, eigenen kreativen Beiträgen und afrikanischen Inhalten. In der Folge aus Deutschland weiter gefördert und unterstützt mit finanziellen Mitteln, die über Spenden erwirtschaftet werden.
Die Schaffung von „kreativen Spielflächen“ für Kinder und Jugendliche, können vielfältig sein und beschränken sich nicht nur auf das o. g. Beispiel. Kunst, Theater, Tanz oder Musik sind die Plattformen, wo Geschichten erzählt und verarbeitet werden, wo individuell oder in Gruppen positive Lebenserfahrungen gemacht werden, wo Anerkennung und Wertschätzung erfolgen und wo sich persönliche Lebensperspektiven neu definieren.
Kultur und Bildung streichelt die Kinderseele. Sie stärkt junge Menschen in ihrer Resilienz und fördert Self Empowerment. “Viel Freude trägt viel Belastung” sagt die Traumapädagogik – und das ist die Richtung unseres Engagements!
Und nebenbei können durch erste Kontakte dauerhafte Kooperationen entstehen zwischen Schulen im Ausland und Schulen in Deutschland. Oder zwischen Kinderheimen hier wie dort, an dessen Ende vielleicht ein gegenseitiger Besuch steht, der das grenzenlose Kennlernen ermöglicht.
Aber um dieses Vorhaben auf ehrenamtlicher Basis aktiv und erfolgreich umzusetzen, braucht es einen organisatorischen und rechtlichen Rahmen. Deshalb machen wir uns gerade auf den Weg, einen gemeinnütziger Verein zu gründen. Geführt von und mit Gleichgesinnten deren gemeinsames Ziel es ist, mit ehrenamtlichem Engagement so viel Lächeln bei den Kids herbeizuzaubern, wie es geht.
Weltweit.
Wir machen uns jetzt auf den Weg. Fortsetzung folgt.
Interessiert, Teil von unserem Projekt zu werden? Dann nimm Kontakt mit mir auf:
Beitragsbild: CC BY-SA 3.0 (hier klicken)