Vibrierende Merkwürdigkeit

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Also Leute mal ehrlich, watt soll die Aufregung?

Da erhalten neun Vorstände der Dresdner Bank 58.000.000,00 Euro „Boni“. Den müssen sie sich sicherlich irgendwie erarbeitet und verdient haben, sonst gäbe es schlicht keinen „Boni“ (Bericht Spiegel-Online).

Zur selben Zeit erwirbt der Unternehmer Reinhold Würth – genannt der „Schraubenkönig“ – eine Luxusjacht in der Preiskategorie von ca. 100.000.000,00 Euro (Bericht Spiegel-Online). Die muss er sich sicherlich auch verdient haben. Zumindest entschädigt ihn das für sein gewaltiges unternehmerische Risiko, dass nur er alleine für seine ca. 5.000 Mitarbeiter/innen trägt.

Gut, die Dresdner Bank hat in 2008 einen Verlust von 6.300.000.000,00 Euro gemacht. Und bei der Firma des Steuerhinterziehers Würth sind Kurzarbeit sowie Gehaltskürzungen von rund 5 % angesagt, damit das Unternehmen auf die weiterhin schwierige Wirtschaftslage reagieren kann.

Ein Grund für das einfache Volk, mal wieder empört aufzuschreien? Wäre es nicht besser, sich selbstkritisch und bescheiden daran zu erinnern, dass man zuerst in der Schule nicht richtig aufgepasst und anschließend keinen einträglicheren Beruf angestrebt hat?

Der Begriff „Sozialneid“ für des Volkes mimosenhafte Befindlicheiten greift da wirklich zu kurz. Besser passt da schon der Name des Würthchens Bootes: „Vibrant Curiosity“. Zu deutsch: „Vibrierende Merkwürdigkeit“ – sofern mich mein Schulenglisch nicht täuscht…