Stilles Kämmerlein

Lamego. Kleines historisches Städtchen im Alto Douro, im Norden Portugals. Bekannt vor allem auch wegen des barocken Treppenaufgangs zur Kirche „Nossa Senhora dos Remédios.

Klickstu wird die Trapp jrus. Un dä´ Kran…

Einmal mehr eine kleine Entdeckung im Land unserer besonderen Sympathie. Pauli sein Frau und ihr Mann lieben ja das umher Reisen dort und das Verweilen an und in Orten, die weniger touristisch belagert sind wie beispielsweise die Algarve. Abseits des Verweilens und Kredenzens von Insalata Mista, Pastéis da Nata oder Bicos, gibt es immer watt zu sehen. So eben auch in Lamego.

Und wo wir nun also durch den Ort umher latschen und gucken, ergab sich in einer kleinen Gasse ein Blick auf die Burg von Lamego. Im ersten Moment nett anzuschauen und doch unspektakulär. Aber beim zweiten genaueren Hinsehen dann doch besonders.

Blick auf die Burg von Lamego; im Vordergrund eine Schlafzimmer in Form einer Dachkammer. Eine Wand fehlt, was den Blick auf den Raum ermöglicht.
Klickstu hier, isset janze Bild jrus.

Nicht das Gesamtbild als solches, welches sich zwischen den Ruinen eines Hauses unerwartet ergab, beeindruckte. Vielmehr die „offene Bauweise“ des Gebäudes im Vordergrund selbst fällt bei näherer Betrachtung auf. Gesehen?

Es offenbarte sich nämlich bei näherem Hinsehen ein Blick in eine Schlafkammer. Eigentlich unmöglich, dass dort jemand wohnen konnte. Schließlich war das ganze Haus abbruchreif und in Teilen in sich zusammen gefallen.

Und doch scheint es so, als ob der (oder die) Bewohner_in dort noch irgendwie zugegen sei. Mäntel und Jacken hängen an der Wand, das Bett alt und rostig mit Matratze steht noch – wenn, auch in Gram gebeugt, darauf Kleidung und Tüten und unter dem Bett ein Pappkarton „Macieira“, dem portugiesischen Brandy, dem auch wir sehr zugetan sind. Und an der Decke hängt noch ein Moskitonetz.

Klickstu hier, widdet och jrus und Du siehst d´r janze Pöngl.

Das Leben in der offenen Dachkammer scheint noch greifbar. Aber es muss ob des Gesamterscheinungsbildes des Hauses doch Geschichte sein. Oder…?

Wer mag da wohnen? Oder gewohnt haben? Wie wohl die Geschichte dieses Menschen verlaufen ist, dessen wärmender Mantel noch immer griffbereit am Haken hängt?

Manchmal gelingen Schnappschüsse mit überraschend nachhaltiger Wirkung – wie dieses. Kannste nicht planen. Aber lange drüber sinieren…

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