In der Hitze der Nacht

am

Die Tage trafen Pauli sein Frau und ich uns mit Freunden in Bonn. Wir sind zum Polt. Der trat da mit den Well Brüdern im Bonner Opernhaus auf. Und zur Einstimmung auf den bayrischen Abend hatten besagte Freunde ein zünftiges Etablissement ausgesucht, welches der südländischen Ausrichtung des Abends die Richtung vorgab. Beim Wirtshaus „Salvator“ sind wir eingekehrt.

Wobei, so richtig eingekehrt simmer nicht, eher außen vor geblieben. Denn das Wirtshaus bot auch Außengastronomie an. Und so trafen wir unsere Poltjünger just unter einem großen Außengastronomieschirm an, fröhlich winkend und in Erwartung eines wundervoll launigen Abends.

Das wir da nun sitzen konnten, war großartig. Schließlich hatte es da in der rheinischen Fußgängerzone schwüle 22 Grad Celsius an diesem Abend gegen 18 Uhr. Nun ist Bonn ja nicht gerade bekannt für ein mediterranes Klima. Und doch war ett so warm, dass man hätte meinen können, nicht beim Bajuwaren, sondern beim Italiener zu sitzen.

Das Ganze wurde noch unkomoter, als das üppige Essen auf den Tisch kam. Es musste bei mir aber auch Leberkäs´ sein, mit einem Haufen Bratkartoffeln. Angemessen zünftig eben.

Doch mit jedem Bissen drückte sich der Schweiß immer lustvoller aus meinem Astralkörper. Von der Stirn lief er mir die Backen runter und benetzte mein Muskelnetzhemd. Mit und mit entstand eine unsouveräne optische Außendarstellung. Weder das kühle Getränk, noch die Aussicht darauf, den Teller in Bälde brav leer gegessen zu haben, sorgten für einen temporären Abbruch der Transpiration.

Während ich also da vor mich hin nässte fiel mir brühend heiß ein, dass ich am nächsten Morgen etwas ganz wichtiges nicht vergessen darf! Also holte ich zur Absicherung von Gedanken und Vorhaben mein smartes Phone aus der Tasche. Mit feuchten Finger und blinzelnd durch die schwül beschlagene Brille tippte ich in den Terminplaner: „Dienstag, 09:00 Uhr, Unicar anrufen, Termin machen für Wechsel auf Winterreifen!“.

Man muss aber auch immer an alles denken.

Ein Kommentar Gib deinen ab

  1. Ute Schuh sagt:

    Wieder eine kurzweilige Geschichte – einfach schön. Ich frage mich jedesmal, wo Du die neuen Ideen her holst.
    Liebe Grüße

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..