out und in

am

Also, wenn ich das richtig nachverfolge, habe ich unter dem Kanalnamen „@Pattueehm“ am 20. Mai 2010 zum ersten Mal auf den Mikroblogging Dienst„Twitter“ wie folgt gezwitschert:

„Pfarrhofbiker aus dem tiefen Westen auf Mopedtour in Thüringen: http://bit.ly/9snbak“

Nun, der „Pattueehm“ war seinerzeit eine kleine Würdigung an mein mittlerweile aus dem Blickfeld hochaufgeschossen geratenes Patenkin Aaron, dessen leiblicher Onkel ich bin. Und „Pattueehm“ ist der hiesige platte Ausdruck für „Onkel“. Dachte mir, dass der liebe Onkel da ein netter und von anderen Kanalnamen herausragender Begriff ist.

Joh, und die Pfarrhofbiker gibt es – wenngleich mittlerweile zahlenmäßig watt reduziert – immer noch. Nur den Bericht und die Internetseite, die ich seinerzeit erstellt hatte, um über launige Motoradtouren in geselliger Runde zu berichten, gibt es seit ein paar Jahren nicht mehr. Wie auch der Pattueehm selber da jetzt schon länger nicht mehr bei ist, weil Moped verkauft und seither mehr Pfarrhoffußgänger…

767 Tweets hatte ich bis heute fast unbemerkt von der Weltöffentlichkeit abgesetzt. Meist habe ich auf Paulisein.blogbeiträge aufmerksam gemacht. Oder für mich interessante, oder witzige Tweets von anger Lüh´ „retweeted“.

Gleichwohl habe ich auch immer skeptisch verfolgt, ob diese Plattform jenen Tür und Tor öffnet oder doch auch mal schließt, die wissentlich die Unwahrheit raus zwitschern, menschenverachtende Propaganda betreiben und hetzen. Gut, das ist jetzt nicht nur auf Twitter so. Und ein mir bekannter Internetagenturgründer erklärte mir mal vor langer Zeit voller Überzeugung, dass die Netzgemeinschaft letztlich den bösen Bub_innen schon den Garaus machen.

Naja, mit Blick auf die Kakophonie auf den (a)sozialen Medien allerseits und der offensichtlichen Überforderungen der Betreiber, den gröbsten Idioten und Hetzenden den Saft abzudrehen, blieb meine Skepsis bis heute frisch wie Morgentau.

Und immer wieder frage ich mich: muss ich das alles zwingend mitmachen, oder soll ich nicht selber mal den Stecker ziehen? Schließlich gibt es ja auch tatsächlich Argumente dagegen, wie ich jetzt in einem Kommentar las: „Der Rückzug zivilisierter, vernunftorientierter Stimmen auf Druck einer unziviliserten Minderheit, das Verstummen der Mitte, ist gefährlich für eine Demokratie“.

Naja, in punkto Twittergedöns trifft es sich da thematiasch gerade prima, dass Elon Murks – mutmaßlich pekuniär reichster Humanoid der Erde – sich den Federviehdienst einverleibt hat. Aktuell rasiert er die Hälfte der Belegschaft, was in dem weltweit größten und tollsten Nr. 1 Vereinigte Staaten von Amerikaland ja genauso schnell wie Tweety mit wenigen Zeichensätzen vonstatten geht. Ruckzuck stehste´ da vor der verrammelten Arbeitsstellentüre und kannst noch nicht einmal deinen Lieblingskaktus auf dem Worksdesk gießen.

Gut, ich bin da jetzt emotional doch eher raus, weil watt weit weg davon. Was aber Wasser auf meine Skepsismühle ist, sind Elondeutungen darüber, dass so Trumptypen wieder ihren zum Kosmos hinaus stinkenden geistigen Müll auf dem Murkskanal absondern sollen dürfen. Stichwort: „free speech“, oder „das darf man doch wohl mal sagen – äh twittern – dürfen“. Wenn der Herr da im Kanal genauso eine Qualitätsprüfung durchführt wie bei seinen Elektroautos, ohje, ohje, ohje,ohje, ohje….

Nee Leut_innen, spätestens jetzt ist für mich der längst verpasste Zeitpunkt gekommen, das Nest zu verlassen und das ohnehin wenig genutzte und resonierte Konto zu löschen. Zumindest das. Weniger ist schließlich mehr! Und ein lieber Onkel bleibe ich ja dann immer noch.

Wobei, ich habe mich gerade überreden lassen, ein lieber Onkel „Ralf Pauli LinkedIn“ Konto zu eröffnen. Einem anderen, hoffentlich doch mehr sozialen Netzwerk zur Pflege bestehender Geschäftskontakte und zum Knüpfen von neuen geschäftlichen Verbindungen.

Mit Blick auf meinen kids smile e. V. könnte das natürlich Sinn machen und durchaus hilfreich sein. Und beim ersten reinschnuppern stelle ich fest, dass ich tatsächlich Akademiker und nicht nur Singles mit Niveau, sondern auch längst verschollene Schulkamerad_innen und potentielle Interessenten an meinem Club finde.

Mal sehen, wohin das nun wieder führt…

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